Es gibt leider Lebensumstände, die es notwendig machen, dass man sich von seinen geliebten Meerschweinchen trennen muss. Klassische Fälle sind beispielsweise Arbeitslosigkeit oder Krankheiten.
Wenn Sie sich von Ihren Meerschweinchen trennen und es abgeben müssen, sollten Sie die folgenden Dinge beachten:
Meerschweinchen abgeben – Gründe
- Krankheiten: Beispielsweise Allergien oder ernsthafte Erkrankungen, die verhindern, dass Sie die Tiere optimal versorgen können. Ehe Sie die Tiere wegen einer Allergie abgeben, finden Sie am besten heraus, ob Sie wirklich auf die Meerschweinchen allergisch reagieren oder möglicherweise nur auf die Einstreu. Ist Letzteres der Fall, können Sie einfach eine andere Einstreu verwenden und müssen das Meerschweinchen möglicherweise nicht abgeben.
Rita_Kochmarjova / shutterstock.comUnser Tipp!
Ebenso möglich sind die Außenhaltung sowie die sogenannte Hypersensibilisierung.
- Arbeitslosigkeit: Wenn Sie sich die Meerschweinchen nicht mehr leisten können
- Veränderte Lebensumstände: Wenn der neue Partner mit den Tieren beispielsweise nicht einverstanden ist
- Abgabe des letzten Tieres: Da Meerschweinchen nicht allein gehalten werden sollten, sondern immer mindestens zu zweit, werden Sie irgendwann, wenn eines der Tiere stirbt, vor der Entscheidung stehen, ein neues Tier hinzuzuholen oder das verbleibende Tier abzugeben.
- Ungewollter Nachwuchs: Selbst wenn Sie alles unternehmen, damit Ihre Meerschweinchen keinen Nachwuchs zeugen und beispielsweise rechtzeitig zur Kastration gehen, gibt es Situationen, in denen plötzlich Nachwuchs ins Haus steht. Dies kann der Fall sein, wenn man Ihnen ein bereits trächtiges Meerschweinchen verkauft. In diesem Fall können Sie die Jungtiere natürlich abgeben, beispielsweise in einer Notunterkunft. Die Jungtiere sollten vorher jedoch acht Wochen beim Muttertier bleiben.
Möglichkeiten, das Meerschweinchen abzugeben
Die beste Möglichkeit, seine Meerschweinchen abzugeben, ist natürlich, wenn diese von Freunden oder Bekannten aufgenommen werden. Leider ist dies nur selten der Fall, sodass Sie nach einer passenden Lösung suchen müssen.
Weitergabe an private Personen
Es besteht natürlich die Möglichkeit, die Meerschweinchen an Privatpersonen abzugeben und beispielsweise ein entsprechendes Inserat in den Kleinanzeigen zu veröffentlichen.
Dies kann jedoch zum echten Problem werden, denn nicht jeder, der nach einem Tier sucht, ist auch an dessen Wohlbefinden interessiert. Leider gibt es viele Tierhändler und auch unerfahrene Halter.
Um sicherzustellen, dass Ihre Meerschweinchen es in ihrem neuen Zuhause auch wirklich gut haben, sollten Sie daher einiges beachten:
- Besichtigen Sie die neue Wohnung: Am besten bringen sie die Tiere zu ihrem neuen Besitzer. Dort können Sie sich bei einer Besichtigung einen Eindruck über die Lebensumstände verschaffen und entscheiden, ob der potenzielle neue Besitzer die Meerschweinchen gut behandeln und artgerecht versorgen wird.
- Verlangen Sie eine Schutzgebühr: Geben Sie die Meerschweinchen nicht kostenlos ab, sondern verlangen Sie eine angemessene Schutzgebühr. Jeder Meerschweinchenfreund wird bereit sein, diese zu bezahlen. Die Schutzgebühr soll verhindern, dass die Meerschweinchen beispielsweise als Futter für andere Tiere verwendet werden.
- In Kontakt bleiben: Vielleicht gibt es eine Möglichkeit, mit dem neuen Besitzer in Kontakt zu bleiben. Auf diese Weise können Sie auch längerfristig sicherstellen, dass es den Meeris gut geht.
Weitergabe an Tierheime oder Notunterkünfte
Notunterkünfte und Tierheime werden ihr Bestes geben, um die Meerschweinchen weiter zu vermitteln. Sie gehen bei der Auswahl der neuen Besitzer sehr kritisch vor, um sicherzustellen, dass die Tiere wirklich in gute Hände geraten.
Sie müssen sich hierüber also keine Sorgen machen. Außerdem versorgen die Tierheime oder Notunterkünfte die Meeris optimal, auch wenn die Schweinchen länger oder sogar für immer dort bleiben.
Einen Platz für die Meerschweinchen in einer solchen Unterkunft zu bekommen, kann sich jedoch als schwer erweisen. Einige Tierheime sind vollkommen überlastet und können keine Tiere mehr annehmen. Es lohnt sich also, rechtzeitig mit der Suche zu beginnen.
Meerschweinchen auswildern statt abgeben? Auf keinen Fall!
Zugegeben, Meerschweinchen lieben die freie Wildbahn, denn das ist ihr natürlicher Lebensraum. Dies gilt jedoch nicht für Meerschweinchen, die als Haustiere gehalten wurden und in freier Wildbahn folglich niemals überleben würden, weil sie diese Art von Leben schlichtweg niemals kennengelernt haben.
Kommen Sie daher auf keinen Fall auf die Idee, die Meerschweinchen einfach im Wald oder auf der Wiese auszusetzen.
Sie würden es sehr wahrscheinlich nur wenige Tage oder sogar nur Stunden überleben, denn sie könnten sich nicht ausreichend versorgen. Außerdem sind sie Fressfeinden schutzlos ausgesetzt und sie könnten im Winter sogar erfrieren.
Schon gewusst?
Nicht umsonst sieht der Gesetzgeber für das Aussetzen von Tieren eine Strafe von bis zu 25.000 Euro vor.
Kann ich das Meerschweinchen verschenken?
Diesbezüglich sollten zwei Fälle unterschieden werden:
Sie geben das Meerschweinchen an Bekannte ab
Wenn Sie die Tiere nicht weiterhin halten können und Bekannte sich bereiterklären, sich von nun an um die Tiere zu kümmern, ist dies eine gute Sache.
Voraussetzung ist, dass die Bekannten wissen, was auf sie zukommt, dass sie sich mit der Meerschweinchenhaltung auskennen und dass sie auch zeitliche und finanzielle Möglichkeiten haben, sich um die Meeris zu kümmern.
In diesem Fall können Sie die Meerschweinchen verschenken.
Sie verschenken Meerschweinchen zum Geburtstag
Es gibt noch immer viele Menschen, die Tiere – insbesondere Kleintiere wie Meerschweinchen – zum Geburtstag verschenken. Was lieb gemeint ist, stellt sich jedoch oft als echtes Problem heraus, denn wenn der Beschenkte kein Tierfreund ist, keine Erfahrungen hat oder schlichtweg gar keinen Tiere halten möchte, ist das Meerschweinchen dort denkbar schlecht aufgehoben.
Gerade diese Fälle sind es, die dafür sorgen, dass Tiere erkranken, frühzeitig versterben oder im Wald ausgesetzt werden. Haustiere sind Tiere und keine Geschenke.
