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Meerschweinchen im Außengehege vor Fressfeinden schützen

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Werden Meerschweinchen in einem Außengehege gehalten, muss man sie besonders effektiv vor Fressfeinden wie Mardern, Füchsen und Wieseln schützen. Deshalb ist es wichtig, ein solides, robustes und stabiles Gehege zu verwenden, welches allen Einbrüchen standhalten kann.

Außerdem sollte das Außengehege auch dafür sorgen, dass die Meerschweinchen nicht ausbrechen können, denn auch hierdurch lauern erhebliche Gefahren, die die Tiere das Leben kosten können.

Robuste Materialien für das Außengehege verwenden

Egal ob Sie das Außengehege selbst bauen oder ein gekauftes Produkt verwenden: Achten Sie unbedingt auf robuste Materialien.

Für Außengehege haben sich Kombinationen aus Holz, Metall und stabilem Draht als ideal erwiesen, denn diese Materialien sind sicher, robust und wetterbeständig zugleich.

Jedoch sollten Sie bei der Auswahl der jeweiligen Baumaterialien unbedingt einige Dinge beachten:

Den richtigen Draht auswählen

Eigenschaften für einen optimalen Draht für ein Meerschweinchen Außengehege:

Engmaschig

  • Damit Fressfeinde nicht mit den Pfoten in das Gehege greifen können und auch potenzielle Krankheitsüberträger wie Mäuse nicht hinein gelangen, sollten Sie sich für einen engmaschigen Draht entscheiden. Die Maschen sollten eine maximale Größe von 19 x 19 mm aufweisen, je kleiner, desto besser.
Das Foto zeigt zwei Meerschweinchen im Gehege. Man erkennt die Maschengröße des DrahtesKyrylo Vasyliev / shutterstock.com

Unser Tipp!

Derartig kleine Maschen verhindern zudem, dass die Meerschweinchen am Gitter nagen, denn sie kommen in diesem Fall nicht mit ihren Zähnen zwischen die Maschen.

Dick genug

  • Damit die Meerschweinchen und Fressfeinde den Draht nicht durchnagen können, sollte dieser stark genug sein. Am besten orientieren Sie sich an Produkten, die den Zusatz „nagerfest“ aufweisen. Generell sollte die Drahtstärke mindestens 1 mm betragen. Sind die Maschen sehr groß, wählen Sie eine dickere Stärke.

Punktverschweißt

  • Drähte, die nicht punktverschweißt sind, rollen sich auf, sobald eine Stelle durchgenagt wurde. Das sorgt für große Löcher, die zur echten Gefahr werden können. Bei punktverschweißtem Draht kann genau das nicht passieren, weshalb dieser zu bevorzugen ist.

Verzinkt

  • Verzinkter Draht kann nicht rosten, sodass er auch nach vielen Jahren noch eine sehr gute Stabilität aufweist. Ist der Draht nicht verzinkt, wird er nach ein bis zwei Jahren anfällige Roststellen aufweisen. Der Draht muss bei einem Rostbefall unbedingt ausgetauscht werden.

Volieredraht oder Kaninchendraht?

Sie erkennen den Kaninchendraht an seiner typischen sechseckigen Form und den recht großen Maschen. Volieredraht besteht hingegen aus quadratischen, kleinen Maschen. Beide Varianten haben jedoch ihre Vor- und Nachteile.

Kaninchendraht Vor- und Nachteile

Der größte, und eigentlich einzige Vorteil, des Kaninchendrahtes besteht darin, dass dieses Material kostengünstig ist.

Dem gegenüber stehen jedoch zahlreiche Nachteile. So ist der Draht meist zu großmaschig, sodass er nicht sicher genug ist. Er kann problemlos durchgefressen werden und sobald sich ein Loch gebildet hat, ribbelt der Rest meist schnell auf, da das Material nicht punktverschweißt ist. Dies kann zur echten Gefahr werden, vor allem, wenn Sie das Loch nicht unmittelbar finden.

Unser Tipp!

Wenn Sie Kaninchendraht verwenden möchten, entscheiden Sie sich daher unbedingt für eine kleinmaschige Variante, bringen Sie diese absolut sicher an und überprüfen Sie täglich, ob der Draht noch an sämtlichen Stellen in Ordnung ist.

Volieredraht Vor- und Nachteile

Der Volieredraht ist zwar teurer als der Kaninchendraht, er punktet jedoch durch zahlreiche Vorteile. Durch seine Punktverschweißung ribbelt der Draht nicht auf, selbst wenn sich ein Loch darin befindet. Außerdem ist er kleinmaschig, sodass Fressfeinde und Ungeziefer nahezu keine Chance haben, in das Außengehege zu gelangen. Der Draht ist zugleich sehr dick und die Maschen lassen sich nicht verschieben, sodass das Konstrukt noch robuster wird.

Außerdem lässt sich der Draht sehr einfach verarbeiten und er ist in verschiedenen Stärken erhältlich.

Das Foto zeigt zwei Meerschweinchen im Gehege, die Salat fressenR J M Bishop / shutterstock.com

Ein Gitter als Alternative zum Draht

Mit Abstand am sichersten ist es, wenn Sie statt eines Drahtes ein Gitter verwenden. Dieses ist absolut robust, sodass Fressfeinde nicht eindringen und die Meerschweinchen nicht ausbrechen können.

Gitter hat jedoch meist den Nachteil, zu großmaschig zu sein und nur aus Streben anstelle von Maschen zu bestehen.

Unser Tipp!

Gitter eignet sich sehr gut für das Meerschweinchen Außengehege, wenn die zu großen Gitterabstände zusätzlich durch einen hochwertigen Voliere- oder Nagerdraht abgesichert werden.

Das passende Holz und Metall auswählen

Möchten Sie das Gehege mit Metall bauen, können Sie nahezu jedes Material verwenden. Es empfehlen sich jedoch leichte Varianten wie beispielsweise Aluminium. Dieses ist handlich, sehr robust, langlebig und lässt sich kinderleicht verarbeiten.

Das passende Holz für das Meerschweinchen Außengehege ist unbehandelt und damit artgerecht. Es sollte stark genug sein.

Das Foto zeigt ein Meerschweinchen in einem HolzhausBeartrix / shutterstock.com

Damit das Holz eine lange Lebensdauer aufweist, sollte es jedoch gegen verschiedene Witterungseinflüsse standhaft gemacht werden. Sie erreichen dies, indem Sie einen Wetterschutzlack verwenden. Entscheiden Sie sich jedoch unbedingt für eine Variante, die für die Meerschweinchen vollkommen unbedenklich ist. Der sogenannte Sabberlack erweist sich als praktische, artgerechte und unbedenkliche Lösung.

Das Gehege gegen Fliegen & Krankheitsüberträger schützen

Oft reden wir nur von Fressfeinden, doch die kleinen Feinde der Meerschweinchen wie beispielsweise Fliegen oder Käfer werden vergessen. Diese können jedoch ernsthafte Krankheiten übertragen, sodass es wichtig ist, die Meerschweinchen auch vor derartigem Ungeziefer zu schützen.

Am besten erreichen Sie dies, indem Sie den Draht zusätzlich von außen mit einem Fliegengitter versehen. Dieses können Sie günstig als Meterware kaufen und sehr einfach befestigen.

Meerschweinchen schützen – das sollten Sie beim Bau des Außengeheges beachten

In Bezug auf die Sicherung vor Fressfeinden sollten Sie beim Bau des neuen Außengeheges einige Dinge unbedingt beachten:

Draht und Rahmen optimal verbinden

Es ist wichtig, dass man den Draht im gesamten Bereich des Rahmens lückenlos befestigt. Jede noch so kleine Lücke zwischen Draht und Rahmen kann Mardern und anderen Fressfeinden als Einladung dienen. Der Draht lässt sich auf diese Weise schließlich problemlos eindrücken, sodass der Fressfeind zwischen Draht und Rahmen hindurch schlüpfen kann.

Keine Lücken zwischen Holzbrettern

Wenn Sie mit Holz arbeiten, achten Sie darauf, dass zwischen einzelnen Brettern keine oder nur sehr schmale Lücken bestehen. Andernfalls besteht die Gefahr, dass das Holz durchgenagt wird.

Sicherung nach oben

Bei einer Außenhaltung der Meerschweinchen droht ebenso eine Gefahr aus der Luft, beispielsweise durch Habichte. Deshalb sollte die Oberseite des Geheges solide abgedichtet werden, am besten mit einem Draht. Ein einfaches Netz reicht nicht aus, um die Meerschweinchen optimal zu schützen.

Das Foto zeigt zwei Meerschweinchen im sicheren Auslaufdraabuu / shutterstock.com

Hinweis Box Überschrift

Einen Teil des Geheges können Sie mit einem Holz-, Metall- oder Kunststoffdach versehen, sodass sich die Meerschweinchen bei schlechtem Wetter oder bei starker Sonneneinstrahlung in diesen Bereich zurückziehen können.

Sicherung nach unten

Ebenfalls wird die Bodensicherung oft nicht beachtet, doch diese ist essenziell, denn viele Fressfeinde graben sich förmlich unter dem Gehege hindurch. Verwenden Sie kein Außengehege mit fest mit den Seitenelementen verbundener Bodenplatte, sollten Sie das Gitter oder den Draht der Seiten mindestens 30 Zentimeter tief in den Boden eingraben.

Zudem ist es wichtig, auch den Bodenbereich zu sichern. Sie können ein Drahtgeflecht im Bodenbereich auslegen und dieses anschließend mit einer bis zu 30 Zentimeter hohen Schicht Erde auffüllen. Danach kann man Pflastersteine oder Betonplatten verlegen.

Außerdem empfiehlt es sich, um das Gehege herum einen festen Rahmen zu verlegen. Hierfür können Sie breite Gehwegplatten verwenden. Diese machen es dem Fressfeind zusätzlich schwerer, in das Gehege einzudringen.

Fenster und Türen unbedingt sichern

Alle Türen und Fenster, die sich im Außengehege befinden, sollte man speziell sichern. Dies gilt nicht nur, um eine bessere Einbruchsicherheit gegen Fressfeinde zu erreichen. Leider kommt es immer wieder auch vor, dass Meerschweinchen nachts von Menschen angegriffen werden. Deshalb kann es sinnvoll sein, zumindest die Türen mit einem zusätzlichen Schloss zu sichern.

Häufige Fragen zum Thema Außengehege

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