Das Foto zeigt Meerschweinchen in einem eingestreuten KäfigJGLmarket / shutterstock.com

Meerschweinchen Einstreu Arten

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Damit sich das Meerschweinchen in seinem Gehege pudelwohl fühlt, gehört eine artgerechte Einstreu unbedingt dazu. Allerdings gibt es zahlreiche Sorten von unterschiedlicher Qualität, die auch noch unterschiedlich teuer sind. Wir möchten daher die verschiedenen Einstreu Arten vorstellen und auf deren individuelle Vor- und Nachteile eingehen.

Diese Eigenschaften sollte eine hochwertige, artgerechte Einstreu erfüllen

Bedenken Sie, dass die Einstreu den Meerschweinchen nicht nur als flauschiger Untergrund dient, sondern auch als Spielplatz, Bett und als Toilette. Sie sollte daher einige wichtige Eigenschaften erfüllen, damit sich das Meerschweinchen stets gut fühlt:

Dezenter Eigengeruch

Je nachdem, für welche Einstreu Sie sich entscheiden, werden Sie feststellen, dass diese einen Eigengeruch aufweist. Dieser sollte möglichst neutral sein, damit sich das Schweinchen davon nicht gestört fühlt. Zu beachten ist, dass die Einstreu auch dann nicht zu stark riechen sollte, wenn sie nass ist.

Gute Geruchsbindung

Ein weiterer Faktor ist die Geruchsbindung. Uriniert das Meerschweinchen in seine Einstreu, kann dies zu einer echten Geruchsbelästigung werden. Die Einstreu sollte in der Lage sein, Gerüche optimal zu binden, sodass diese kaum als störend empfunden werden.

Gute Saugfähigkeit

Mit der Geruchsbindung geht auch eine gute Saugfähigkeit einher. Vor allem in den Bereichen, in denen das Meerschweinchen seine Toilette einrichtet, aber auch im Bereich um die Tränke, sollte eine saugfähige Einstreu verwendet werden, die die Feuchtigkeit aufnimmt und speichert.

Das Foto zeigt Pellets im MeerschweinchengehegeGarna Zarina / shutterstock.com

Wichtig!

Es ist wichtig, dass die Einstreu nicht nass bleibt oder, dass Urin und Wasser sogar nach unten auf den Käfiggrund durchsickern, denn hierdurch entstehen unangenehme Gerüche und das Meerschweinchen könnte sich erkälten.

Staubarm

Meerschweinchen haben sensible Nasen, die sich aufgrund der geringen Größe der Tiere in direkter Nähe zur Einstreu befinden. Staubt die Einstreu stark, kann es passieren, dass das Meerschweinchen niesen muss oder eine triefende Nase bekommt.

Ebenso können die Augen tränen. Bei einer zu hohen Staubelastung können sich im Laufe der Zeit sogar Allergien entwickeln.

Zudem ist eine staubige Einstreu auch für Sie als Tierhalter keine gute Option, insbesondere dann, wenn Sie selbst Allergiker sind.

Geringer Verbrauch

Natürlich entscheidet die Größe des Geheges unter anderem darüber, wie viel Einstreu verbraucht wird. Allerdings gibt es Einstreu Arten von denen man sehr viel in das Gehege geben muss, während bei anderen wenig Einstreu ausreicht.

Dies macht sich auch im Preis bemerkbar, denn je mehr Einstreu Sie benötigen, desto teurer wird sie.

Fairer Preis

Wir sprechen an dieser Stelle absichtlich von einem fairen Preis. Selbstverständlich erhalten Sie im Handel auch billige Einstreu. Ob diese für Ihr Meerschweinchen jedoch optimal geeignet ist, ist fraglich. Sie sollten daher stets an der Hochwertigkeit der Einstreu bemessen, ob es sich um einen fairen Preis handelt oder nicht.

Unser Tipp!

Für unterschiedliche Bereiche im Gehege können auch verschiedene Einstreu Arten verwendet werden.

Wählen Sie beispielsweise eine gröbere Einstreu im Auslauf, während Sie im Schlafbereich eine feinere Einstreu verwenden. Halten Sie Ihr Meerschweinchen im Freien, können Sie auch sehr grobe Einstreu Arten wie beispielsweise Hackschnitzel verwenden.

Das Foto zeigt ein Meerschweinchen in seinem StallTaphat Wangsereekul / shutterstock.com

Entscheidend für die Wahl der Einstreu ist übrigens auch, dass diese artgerecht ist und aus natürlichen Rohstoffen besteht.

Diese Meerschweinchen Einstreu Arten gibt es

Wir möchten nachfolgend die verschiedenen Einstreu Arten sowie deren individuelle Vor- und Nachteile zusammenfassen:

Holzspäne

Die Holzspäne werden mit Abstand am häufigsten für das Meerschweinchen-Gehege verwendet. Sie bestehen aus Weichholz wie beispielsweise Kiefer und Birke und eignen sich hervorragend als Bodengrund. Schließlich gelten die Holzchips als angenehm, geruchsbindend und saugstark. Außerdem sind sie weich, wodurch sich die Meerschweinchen mit dieser Einstreu wohlfühlen.

Im Vergleich zu anderen Einstreu Arten sind die Holzspäne jedoch sehr staubig.

Vorteile Holzspäne

  • natürlicher und nachwachsender Rohstoff
  • saugstark
  • gute Geruchsbindung
  • angenehm
  • weichduftet
  • sehr gutkostengünstig

Nachteile Holzspäne

  • nur schwer biologisch abbaubar
  • staubintensiv

Buchenholz Granulat

Der Vorteil von Buchenholz Granulat besteht darin, dass dieses in verschiedenen Größen erhältlich ist. Es ist staubarm, wodurch es sich hervorragend für Allergiker eignet, und sieht gleichzeitig schick aus.

Allerdings ist es im Vergleich zu den Holzspänen weniger saugstark und es bindet die Gerüche weniger gut. Buchenholz Granulat ist zudem recht hart und eignet sich daher nicht für alle Bereiche des Geheges gleichermaßen gut.

Vorteile Buchenholz Granulat

  • tolle Optik
  • erhältlich in verschiedenen Größen
  • staubarm
  • für Allergiker geeignet

Nachteile Buchenholz Granulat

  • bindet kaum Gerüche und Feuchtigkeit
  • hartes Material

Weichholz Granulat

Weichholz Granulat ist, wie der Name schon vermuten lässt, recht weich. Im Vergleich zu den Holzspänen sind die Partikel feiner, aber insgesamt schwerer. Sie eignen sich hervorragend, um einen einheitlichen Bodengrund im Gehege zu schaffen, in dem sich das Meerschweinchen wohlfühlt.

Gleichzeitig ist es staubarm. In Bezug auf Geruchsbindung und Saugfähigkeit schneidet die Einstreu gut ab.

Vorteile Weichholz Granulat

  • natürlicher Rohstoff
  • sehr gute Saugfähigkeit und Geruchsbindung
  • weich
  • verrottet sehr schnell
  • staubarm

Nachteile Weichholz Granulat

  • vergleichsweise teuer

Cellulose Streu

Das Foto zeigt eine PapiereinstreuAna Belen Garcia Sanchez / shutterstock.com

Cellulose Streu ist eine nachhaltige Möglichkeit, das Meerschweinchen-Gehege auszustatten, denn es wird aus Recycling-Papier hergestellt. Die Struktur ist eher grob, aber das Material ist insgesamt weich und angenehm.

Verglichen mit anderen Einstreu Arten fällt auf, dass die Cellulose Streu eine unglaublich gute Saugfähigkeit aufweist. Es bleiben daher kaum nasse Stellen im Gehege zurück. Gleichzeitig staubt sie nicht, wodurch sie sich auch hervorragend für Allergiker eignet.

Lediglich im Bereich der Geruchsbindung gibt es einen klaren Punktabzug, denn wird die Einstreu feucht, können unangenehme Gerüche entstehen. Im trockenen Zustand ist das Material jedoch recht geruchsneutral.

Vorteile Cellulose Streu

  • recyceltes Papier
  • grobe Struktur, aber dennoch weich
  • saugstark
  • staubarm

Nachteile Cellulose Streu

  • feuchte Cellulose
  • kann stark riechen
  • vergleichsweise teuer

Leinenstroh

Leinen Einstreu wird aus Flachs bzw. aus Leinen hergestellt. Das Stroh ist sehr spitz und kann daher zu Augenverletzungen führen.

Dennoch eignet es sich für Meerschweinchen sehr gut. Es ist beispielsweise überaus staubarm und es bindet Gerüche. Feuchtigkeit absorbiert es obendrein sehr gut.

Vorteile Leinenstroh

  • natürlicher, nachwachsender Rohstoff
  • fein, weich und angenehm
  • Feuchtigkeit kann sehr gut absorbiert werden
  • ist biologisch abbaubar

Nachteile Leinenstroh

  • vergleichsweise teuer

Hanfstreu

Das Foto zeigt HanfhäckselAna Belen Garcia Sanchez / shutterstock.com

Hanfstreu eignet sich für Allergiker hervorragend, denn sie ist nahezu staubfrei. Sie riecht angenehm und kann Gerüche sehr gut absorbieren. Feuchtigkeit nimmt dieses Material jedoch nicht allzu gut auf, was wiederum dazu führt, dass mehr von der Einstreu verbraucht wird.

Einen Pluspunkt gibt es jedoch in Sachen Umweltschutz, denn die Hanfstreu ist biologisch abbaubar und verrottet sehr schnell. Da die Partikel spitz sind, besteht ein gewisses Verletzungsrisiko.

Vorteile Hanfstreu

  • keine Pestizide oder Insektizide
  • natürlicher Rohstoff
  • bindet Gerüche sehr gut
  • biologisch abbaubar und als Dünger geeignet

Nachteile Hanfstreu

  • hoher Verbrauch
  • vergleichsweise teuer

Stroh Pellets

Strohpellets werden aus Stroh hergestellt, welches gepresst wird. Der größte Vorteil der Strohpellets liegt in der hohen Saugkraft und Geruchsbindung. Im Vergleich zu anderer Einstreu sind die Pellets jedoch vergleichsweise hart und daher weniger geeignet für Bereiche, in denen die Meerschweinchen beispielsweise schlafen.

Für den Ansatz in anderen Bereichen des Geheges sind die Strohpellets aber durchaus gut geeignet. Sie können sie zudem als untere Einstreuschicht verwenden und darüber etwas Stroh oder eine andere weiche Einstreuart geben.

Vorteile Strohpallets

  • natürlicher, nachwachsender Rohstoff
  • extrem hohe Saugfähigkeit
  • kaum unangenehme Gerüche
  • biologisch abbaubar
  • sehr günstig

Nachteile Strohpallets

  • hohes Gewicht
  • hart
  • am besten nur in Kombination mit anderer Einstreu verwenden

Elefantengras Häcksel und Pellets

Diese Einstreu wird aus Chinaschilf, einem nachwachsenden, natürlichen Rohstoff, hergestellt und kann nach der Verwendung kompostiert werden. Ihre großen Vorteile liegen in der extremen Geruchsbindung und Saugkraft.

Da die einzelnen Partikel recht grob und daher für Meerschweinchen unbequem sind, sollte das Elefantengras nicht als alleinige Einstreu verwendet werden. Elefantengras ist zudem etwas staubig. Die Pellets werden aus gepressten Elefantengras hergestellt, weisen jedoch identische Eigenschaften auf wie die Häcksel.

Vorteile Elefantengras Häcksel

  • nachwachsender, natürlicher Rohstoff
  • sehr gute Geruchsbindung
  • sehr gute Saugfähigkeit
  • biologisch abbaubar
  • resistent gegen Schimmel und Pilze

Nachteile Elefantengras Häcksel

  • vergleichsweise teuer
  • staubig
  • recht grob und sollte nur in Kombi mit anderer Einstreu verwendet werden

Stroh

Stroh als geeignete Einstreu im Meerschweinchenkäfig

Stroh eignet sich hervorragend als Einstreu für das Meerschweinchen-Gehege, denn es entspricht am ehesten den Ansprüchen der Tiere. Allerdings sollten Sie Stroh lediglich als obere Einstreuschicht verwenden, denn es ist wenig saugstark.

Es empfiehlt sich daher, darunter einen saugstarken Untergrund zu drapieren. Das Stroh ist weich und die Meerschweinchen schlafen und spielen gern darin. Obendrein nagen sie daran herum, was eine optimale Zahnhygiene darstellt.

Stroh wird in Form von Halmen, aber auch als gehäckselte Variante – beispielsweise aus Weizen oder Raps – hergestellt. Ebenso ist es in Form von Granulat erhältlich.

Vorteile Stroh

  • natürlicher, nachwachsender Rohstoff
  • biologisch abbaubar
  • staubt kaum
  • sehr günstig

Nachteile Stroh

  • schlechte Saugfähigkeit
  • sollte nicht als einzige Einstreu verwendet werden
  • Verletzungsgefahr durch spitze Halme

Heu

Staubarmes Heu empfiehlt sich ebenfalls als Einstreu für den Meerschweinchen-Käfig. Es sollte jedoch nur als obere Schicht verwendet werden, da es nicht saugfähig ist und zudem eine schlechte Geruchsbindung aufweist. Dennoch werden es die Meeris lieben, sich darin einzukuscheln.

Heu ist bei den Tieren sehr begehrt, denn es ist angenehm weich und sie können es obendrein sogar fressen. Außerdem duftet es herrlich. Ein Minuspunkt ist jedoch, dass das Heu sehr anfällig für Schimmelbildung ist.

Vorteile Heu

  • natürlicher, nachwachsender Rohstoff
  • biologisch abbaubar
  • staubt wenig
  • weich
  • leckerer Duft
  • extrem günstig

Nachteile Heu

  • kann Schimmel bilden
  • wenig saugstark
  • bindet kaum Gerüche
  • nicht als alleinige Einstreu geeignet
Heu für Meerschweinchen

Hanfstreu

Hanfstreu ist ein natürlicher Rohstoff, der biologisch abbaubar ist. Insektizide und Pestizide sind nicht zu befürchten und das Hanfstreu weist generell eine gute Saugfähigkeit sowie Geruchsbindung auf. Die Tiere lieben es, weil diese Einstreu weich, gleichzeitig aber etwas holzig ist.

Vorteile Hanfstreu

  • natürlicher, nachwachsender Rohstoff
  • biologisch abbaubar
  • keine Pestizide oder Insektizide
  • bindet Gerüche sehr gut
  • saugstark
  • weich und etwas holzig

Nachteile Hanfstreu

  • vergleichsweise teuer

Kokosfasern

Das Foto zeigt KokosnüsseSanthosh Varghese / shutterstock.com

Kokosfasern sind vor allem beliebt, weil sie die Bildung von Ammoniak vermindern. Außerdem handelt es sich um einen natürlichen, nachwachsenden Rohstoff, der problemlos kompostiert werden kann.

Kokosfasern sind weich und warm und saugen gleichzeitig optimal Feuchtigkeit auf. Da sie kompostierbar sind, eignen sie sich obendrein hervorragend für Allergiker.

Nachteile ergeben sich jedoch daraus, dass es sich um eine Importpflanze handelt, was in Sachen Umwelt- und Klimaschutz nicht optimal ist. Obendrein sind Kokosfasern vergleichsweise teuer.

Vorteile Kokosfasern

  • natürlicher, nachwachsender Rohstoff
  • biologisch abbaubar
  • hohe Saugfähigkeit
  • Bildung von Ammoniak wird verhindert
  • staubfrei und daher für Allergiker geeignet

Nachteile Kokosfasern

  • vergleichsweise teuer
  • muss importiert werden

Rindenmulch

Rindenmulch besteht aus gröberen Stücken und eignet sich daher hervorragend als Eindeckung für ein Außengehege. Der natürliche, nachwachsende Rohstoff kann später kompostiert werden.

Jedoch sollten Sie Rindenmulch nicht im Innengehege verwenden, denn es bindet kaum Gerüche und nimmt zudem kaum Feuchtigkeit auf. Außerdem kann sich Schimmel bilden.

Zu beachten ist ebenfalls, dass nicht sichergestellt werden kann, dass alle verwendeten Rinden von für die Meerschweinchen unbedenklichen Pflanzen stammen.

Vorteile Rindenmulch

  • natürlicher, nachwachsender Rohstoff
  • biologisch abbaubar
  • preisgünstig

Nachteile Rindenmulch

  • kaum Geruchsbindung
  • schlechte Saugfähigkeit
  • es kann zur Schimmelbildung kommen
  • giftige Bestandteile können enthalten sein

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