Vielleicht halten auch Sie ein Meerschweinchen, ohne zu wissen, wo diese Tiere ihren ursprünglichen Lebensraum haben und wie sie nach Europa gekommen sind?
Wir gehen der Sache auf den Grund: Die Herkunft der Meerschweinchen?
Herkunft: Meerschweinchen stammen aus Südamerika
Die Herkunft der Cavia Porcellus, wie die Meerschweinchen auf Latein heißen, ist Südamerika. Ihr hauptsächlicher Lebensraum liegt in den dortigen Anden.
Smiler99 / shutterstock.comEs dauerte jedoch viele tausend Jahre, bis die Meerschweinchen letztendlich auch als Haustiere in Europa „gelandet“ sind.
Der Geschichte der Tiere nach, sollen diese bereits ca. 5000 vor Christus erstmals domestiziert worden sein, und zwar in Ländern wie Bolivien und Peru. Zweck der Domestizierung war vor allem, die Meerschweinchen als Nahrungsmittel zu halten.
Vor allem im Peru hielt man die Meerschweinchen – insbesondere die schwarzen Exemplare – zu einem weiteren Zweck, der auf den ersten Blick doch etwas absurd erscheint: Man glaubte dort, dass Meerschweinchen in der Lage sind, Krankheiten zu erkennen. Gleichzeitig gibt es auch südamerikanische Kulturen, in denen Meerschweinchen lange Zeit als Heiligtum galten und man sie förmlich verehrte.
In der Zeit zwischen 1200 bis 1500 nach Christus wurden die Meerschweinchen immer effektiver gezüchtet, sodass sie schon zur damaligen Zeit teilweise Ähnlichkeit mit den heutigen Rassen aufwiesen. Vor allem die Inka setzten sich mit der Zucht der Meerschweinchen auseinander.
Pernille Westh / shutterstock.comMeerschweinchen in Europa
Im Laufe des 16. Jahrhunderts wurden die Handelsbeziehungen zwischen Europa und Südamerika immer weiter ausgebaut. Vor allem unter den Reichen in Europa sprach sich schnell herum, dass Meerschweinchen exotische Tiere sind. Die Nachfrage stieg an, sodass man immer mehr Meerschweinchen nach Europa gebracht hat. Man hielt sie hier weniger zu Nahrungszwecken, sondern eher als Statussymbol.
Auch das englische Königshaus hielt bereits sehr früh Meerschweinchen.
Natürlicher Lebensraum der Meerschweinchen
Wildlebende Meerschweinchen sind noch heute in Südamerika zu finden, und zwar in den westlichen, südlichen und nördlichen Ländern des Kontinents. Die Tiere, die den gezüchteten Meerschweinchenrassen nur bedingt ähnlich sehen, leben dort in Gruppen von etwa 10 bis 15 Tieren. Sie sind mit einem Gewicht zwischen 500 bis 600 Gramm zudem deutlich kleiner als die Rassen, die wir hierzulande als Haustiere halten.
Die Fluchttiere leben in der Regel in Höhlen, die von anderen Tieren verlassen wurden, und zwar in einer Höhe von etwa 1.600 bis 4.000 Metern. In diesen Höhen gibt es selbstverständlich viele Felsen, sodass die Meerschweinchen von Natur aus sogar das Klettern und das Überwinden von Hindernissen gewöhnt sind. Wildmeerschweinchen haben lange Hinterbeine, die es ihnen ermöglichen, sehr hoch zu springen.
Rob Jansen / shutterstock.comDa sich der natürliche Lebensraum der Meerschweinchen in einer luftigen Höhe befindet, ist ihr Lebensraum aktuell nicht gefährdet.
