Kurzhaar Peruaner Meerschweinchen

schnell zahm, kräftig, kontaktfreudig, liebenswert, anhänglich

Kurzhaar Peruaner MeerschweinchenPHOTO FUN / shutterstock.com

Steckbrief: Kurzhaar Peruaner Meerschweinchen

Eigenschaften

schnell zahm, kräftig, kontaktfreudig, liebenswert, anhänglich

Anfängerfreundlich?

Ja

Im Freien haltbar?

Ja

Lebenserwartung

4 bis 6 Jahre

Preis

ab ca. 20 Euro

Besonderheiten

stets fröhlich und neugierig, keine anerkannte Rasse, es gibt noch keinen Rassestandard

Art

Kurzhaar

Fell

dicht, Wirbel (Rosetten), fein, glatt

Fellpflegeaufwand

mittel

Fellpflege-Tipp

regelmäßig Filzknötchen entfernen, in Fellrichtung kämmen

Hinweis

Die putzigen Tierchen sind die kurzhaarige Version der Peruaner Meerschweinchen. Wobei kurzhaarig hier relativ zu sehen ist. Ihr Fell ist definitiv kürzer als die Haarpracht der Peruaner, jedoch ist es immer noch länger als bei anderen kurzhaarigen Rassen.

Charakteristisches Verhalten von Kurzhaar Peruaner Meerschweinchen

Ihre Kurzhaar Peruaner Meerschweinchen sind stets freundlich, aufmerksam und fröhlich. Innerhalb weniger Tage haben sie sich an ihr neues Zuhause gewöhnt. Die Nager sind gute Beobachter, ihnen entgeht nichts. Wann es Futter gibt oder wann es Zeit für ihren Auslauf ist, wissen sie genau.

Neugierig untersuchen sie alles, was ihnen im Weg steht. Sorgen Sie dafür, dass immer mal wieder etwas Neues da ist: Ein Ast zum Klettern, ein neues Spielzeug, egal ob gekauft oder selbst gebastelt, ein Karton mit trockenem Herbstlaub.

Unser Tipp

Verstecken Sie dazwischen ab und zu ein Leckerchen. Damit halten Sie Ihre Schweinchen beschäftigt, sie sind munter, gesund und zufrieden. Es macht Spaß, ihnen bei ihrem lustigen Treiben zuzuschauen.

Mit ein wenig Geduld und einigen Leckereien haben Sie Ihre Meeries bald auf Ihrer Seite. Sie werden sehr zutraulich.

Trotz aller Vertrautheit mit Ihnen, sind Artgenossen unverzichtbar. Meeries brauchen andere Meeries um sich. Nur so können sie ihr natürliches Verhalten im vollen Umfang zeigen. Nur in einer Gruppe fühlen sie sich rundum wohl.

Viele Besitzer haben bei Gruppenhaltung Angst vor Nachwuchs. Die Sorge ist nicht ganz unberechtigt, vermehren sich die Nager doch ziemlich schnell. Sie beugen dem vor, indem Sie ausschließlich Weibchen halten oder das dazugehörende Männchen kastrieren lassen.

Eignung für Anfänger

Die kleinen Gesellen sind einfach zu halten, zudem hält sich der Aufwand für die Fellpflege in Grenzen. Mit ihrem munteren und anhänglichen Wesen sind sie für Einsteiger geeignet.

Pflege

Kämmen oder bürsten ist wegen der Wirbel im Fell etwas schwierig. Achten Sie darauf, stets in Fellrichtung zu bürsten.

Das sehr feine Fell neigt leider zum Verfilzen. Einstreu oder andere Verschmutzungen müssen Sie so bald wie möglich herauszupfen. Um solche Stellen verfilzen die Haare besonders schnell.

Achten Sie auf kleine Knötchen, die sich ab und zu in den Haaren bilden. Auch sie sind Filzherde. Versuchen Sie vorsichtig, die Knötchen mit den Fingern zu lösen. Gelingt Ihnen das nicht, schneiden Sie die betroffenen Haare ab. Das ist für Ihren Nager stressfreier, als ewiges Herumgezottel.

Schnelles Handeln ist gefragt

Handeln Sie gleich, unterschätzen Sie nicht die Geschwindigkeit, mit der sich Filz im Fell ausbreitet.

Freilandhaltung möglich?

Solange das Fell nicht auf dem Boden schleift, dürfen die Kerlchen nach draußen. Eventuell helfen Sie mit einer Schere ein bisschen nach.

Langes Fell sammelt viel Schmutz und Nässe auf. Beides ist für Ihre Meeries nicht gut.

Interessante Infos

Peruaner sind die einzigen Meeries, die es in zwei verschiedenen Varianten gibt.

Die Babys wiegen bei der Geburt 60 bis 80 g.

Kurzhaar Peruaner werden häufig mit Irish Crested Meeries verwechselt. Teilweise gelten sie als eine gemeinsame Rasse, die zwei verschiedene Namen hat. Beide Züchtungen sind noch nicht anerkannt und sehr selten. Unterscheiden können Sie sie an der Lage ihrer Rosetten. Bei den Irish Crested sitzen sie am mittleren Rücken. Kurzhaar Peruaner haben ihre Wirbel auf den Hüften.

Genetisch sind die kurzhaarigen Peruaner am engsten mit der Rasse der Ridgebacks verwandt. Die Peruaner haben längeres Fell als die Ridgeback.

Bis diese Züchtung einmal reinerbig sein wird, liegt noch ein weiter Weg vor den Züchtern. Über viele Generationen hinweg müssen sie an 3 verschiedenen Faktoren gleichzeitig arbeiten. Das sind die Haarlänge, die Position/Ausprägung und die Neigung der Wirbel.

Werden zwei Kurzhaar Peruaner gekreuzt, werden im Moment in der ersten Generation meistens sogenannte VoKuHiLas geboren. Das sind Mischlinge aus Lang- und Kurzhaar.

Aussehen und besondere Merkmale

  • Größe: 20 bis 25 cm
  • Gewicht: Weibchen 800 bis 1200 g, Männchen 900 bis 1400 g
  • Lebenserwartung: 4 bis 6 Jahre
  • Farbschläge: Am häufigsten kommen die Tiere in rot, weiß, schwarz, schwarz-weiß, rot-weiß und Schildpatt vor. In letzter Zeit treten zusätzlich vermehrt hellere Farben auf.

Ihr Körperbau ist typisch für Meeries. Sie sind relativ kurz und breit gebaut. Diese Walzenform lässt sie kompakt erscheinen. Nacken und Schultern sind gut bemuskelt, die Brust ist gut ausgebildet und breit. Der Übergang von den Schultern zum Rücken ist schön gleichmäßig. Die Tierchen sind schwanzlos und haben ein abgerundetes Hinterteil.

Ihr Kopf ist breit und kurz, mit einer abgerundeten Maulpartie. Spitznasen sind nicht erwünscht. Die Augen sind groß, kugelrund und glänzen. Ein Backenbart und die waagerecht angesetzten Schlappohren verleihen dem Gesicht einen gewissen Pfiff.

Das unglaublich feine, dichte Fell ist eher mittellang als kurz. Es erreicht Längen von 1 bis 3 cm. Im Gesicht ist es kurz, erst im Bereich der Ohren erreicht es seine volle Länge. Die Haare sind glatt. Wären da nicht die Wirbel (Rosetten), würden sie am Körper anliegen.

Genau wie ihre langhaarigen Verwandten haben Kurzhaar Peruaner 3 davon. Jeweils einen auf jeder Hüfte und einen auf dem Kopf.

Der Kopfwirbel sorgt auch bei mittellangem Fell für den rassetypischen Peruanerpony. Er ist nicht so extrem ausgebildet, wie bei der langhaarigen Version, jedoch deutlich erkennbar.

Großen Wert legen die Züchter auf die Hüftrosetten. Sie sorgen dafür, dass das Fell über den Rücken nach vorn fällt. Damit dieser Effekt seine optimale Wirkung entfalten kann, müssen die Rosetten an der richtigen Stelle sitzen, die Haare müssen die ideale Länge haben und die Wirbelneigung muss stimmen. Voraussetzung dafür sind gut ausgebildete Rosetten. Sie sollten kreisrund sein und ein eindeutiges Zentrum haben. Diese Anforderungen sind für die Züchter nicht einfach zu meistern.

Herkunft

Kurzhaar Peruaner Meerschweinchen gibt es noch nicht lange. Entsprechend selten sind die Tiere. Die Herauszüchtung einer einheitlichen Fellstruktur, die reinerbig weitergegeben wird, erweist sich als schwierig. Viele Züchter scheuen den Aufwand. Einen einheitlichen Rassestandard gibt es nicht, es hat sich bis jetzt niemand die Mühe gemacht, einen aufzustellen.

Wahrscheinlich sind die bisherigen Züchtungen deshalb in Deutschland noch nicht als eigenständige Rasse anerkannt worden.

Fazit

Die kurzhaarigen Peruaner stehen ihren langhaarigen Cousins in nichts nach, sind jedoch pflegeleichter. Wer eine züchterische Herausforderung sucht, für den sind die wuschligen Nager eventuell genau das richtige.

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