Hinweis
Die gelockten Schönheiten werden noch nicht lange gezüchtet. Dementsprechend sind sie weitgehend unbekannt. Gehören Sie zu den Liebhabern von Meeries mit langem Wuschelfell? Dann sollten Sie sich die kleinen Fellknäuel näher anschauen. Es lohnt sich.
Charakteristisches Verhalten von Mohair Meerschweinchen
Mohair Meerschweinchen sind ruhige und scheue Meerschweinchen. Sie brauchen länger als andere Rassen, bis sie sich eingewöhnt haben. Auch später werden sie plötzliche, laute Geräusche in Panik versetzen und zur Flucht veranlassen.
Geben Sie Ihren Nagern nach dem Einzug einfach Zeit. Sprechen Sie ruhig zu ihnen, setzen Sie sich neben das Gehege und lesen Sie laut aus der Tageszeitung vor. Für die Schweinchen zählt der Klang Ihrer Stimme, der Inhalt der Worte ist ihnen egal.
Haben die Kerlchen Vertrauen gefasst, sind sie neugierig, verspielt und fröhlich. Die gemeinsame Zeit mit Ihnen beim täglichen Auslauf ist wichtig für Ihre neuen Freunde. Erkunden Sie zusammen die Wohnung, animieren Sie sie zum Klettern, Schnüffeln und Herumstöbern.
Mohairs sind soziale Tiere. Sie brauchen die Kommunikation untereinander. Sie möchten miteinander interagieren, Beziehungen knüpfen, eben all die Dinge tun, die ein Mohair tun muss. Das geht nur, wenn Sie mehrere Schweinchen in einer Gruppe halten. Es sollten mindestens 2, besser 3 Tiere sein. Das erhöht ihre Lebensqualität enorm, sie fühlen sich wohl.
Meeries vermehren sich extrem schnell. Mohairs bilden da keine Ausnahme. Das zu verhindern, ist nicht schwer. Entweder, Sie schaffen sich ausschließlich Weibchen an, oder Sie lassen die Männchen kastrieren. Setzen Sie zu den Weibchen nur ein Männchen.
Mehrere Männchen zusammen könnten aggressiv reagieren. Auch reine Männergruppen sind nicht optimal.
Eignung für Anfänger
Der Pflegeaufwand dieses Wuschelfells ist enorm. Ein Anfänger ist damit überfordert. Mohairs gehören in die Hand von erfahrenen Meeriehaltern.
Pflege
Sie müssen den Kerlchen bei der Fellpflege helfen. Allein schaffen sie es nicht. Das bedeutet, Sie müssen täglich mit einer weichen Bürste aktiv werden.
Achten Sie zudem darauf, immer in Fellrichtung zu bürsten. Das ist bei den vielen Wirbeln nicht einfach. Falls sich Knötchen gebildet haben, versuchen Sie diese vorsichtig mit den Fingern zu lösen. Funktioniert das nicht, greifen Sie lieber zur Schere als zu Bürste oder Kamm.
Herausschneiden geht schnell und schmerzlos, das Fell wächst nach. Mit Kamm und Bürste würde es Ihrem kleinen Freund ziepen. Das tut weh und ist unangenehm. Das kann dazu führen, dass sich der Nager nicht mehr bürsten lassen möchte. Womit Sie ein riesiges Problem hätten, dessen Lösung viel Zeit und Geduld erfordert.
Die Knötchen müssen unbedingt zeitnah entfernt werden. Um die erst unscheinbaren Knötchen bilden sich schnell verfilzte Stellen.
Die Haarpracht sollte nicht zu lang werden. Erreichen die Locken den Boden, wird es Zeit, sie zu kürzen.
Die Krallen sollten ebenfalls nicht zu lang werden.
Tipp
Die Kotecke muss täglich gesäubert und verschmutze Einstreu sollte so schnell wie möglich ersetzt werden. Das hilft, das Fell sauber zu halten.
Freilandhaltung möglich?
Mohairs dürfen leider nicht nach draußen. Ihr wunderschönes Fell würde zu schmutzig werden und Feuchtigkeit aufsaugen.
Interessante Infos
Mohair Meerschweinchen sind bislang eine reine Liebhaberzucht. Bis jetzt ist weder die Rasse noch der Name offiziell anerkannt. Es wird wahrscheinlich noch lange dauern, bis sich das ändert.
Aktuell sind noch nicht einmal die Angoras, eine der Ausgangs“rassen“ als eigenständige Rasse anerkannt. Immerhin haben die Angoras einen Rassestandard und das Verfahren zur Anerkennung läuft. Es ist bei ihnen eine Frage der Zeit.
Außerdem werden Mohairs erst seit kurzem gezüchtet. Ein Rassestandard muss noch festgelegt werden. Die einzelnen Individuen unterscheiden sich noch stark voneinander, ein einheitliches Erscheinungsbild fehlt völlig.
Der Name Mohair ist von der Mohair- oder Angoraziege abgeleitet. Diese Ziegen haben ebenfalls ein langes, seidiges Fell. Sie werden, ähnlich wie Schafe, geschoren. Die Vliese sind ein wertvoller Rohstoff in der Textilindustrie.
Aussehen und besondere Merkmale
- Größe: 20 bis 28 cm
- Gewicht: Weibchen 700 bis 1200 g, Männchen 900 bis 1600 g
- Lebenserwartung: 4 bis 6 Jahre
- Farbschläge: Die Tierchen kommen in vielen Farben und Mustern, ein- oder mehrfarbig vor.
Mohairs sind relativ kleine Meeries. Das verwundert nicht, denn schon die Ausgangsrassen sind nicht sehr groß. Ihr Körper ist kompakt und kräftig gebaut, der Kopf eher klein und rundlich. Die Augen sind, wie bei allen Scheinchen, glänzend und rund.
Das Besondere an den Kerlchen ist ihr Fell. Lang, gelockt und kuschelweich wirbelt es um die Schweinchen. Am Kopf ist es kurz und leicht kraus. Die Kräuselung stammt ursprünglich von den Rex Meeries und wurde über die Texel bis zu den Mohairs weitergegeben.
Hinter dem Kopf, auf Höhe der Ohren, wird es lang. Bis zu 12 cm sind möglich. Nun hängen diese 12 cm nicht einfach langweilig am Körper herunter. 6 bis 12 Rosetten (Wirbel) sorgen für Aufsehen. Diese Rosetten haben die Angoras mitgebracht. Und wie bei den Angoras gilt auch hier: je mehr Wirbel im Fell, umso schöner!
Die Rosetten machen es den Züchtern nicht leicht. Sie sollen symmetrisch auf beiden Seiten des Körpers verteilt sein. Insgesamt wünschen sich die Freunde der kleinen Plüschbälle mindestens 4 Körperrosetten, 2 Hüftrosetten und 2 weiteren Rosetten auf der Hinterhand. 2 zusätzliche Wirbel auf den Schultern werden gern gesehen. Über einen weiteren Wirbel auf dem Kopf (Stirn) und der Nase freuen sich die Züchter besonders.
Tiere mit 10 oder 12 Rosetten sind selten und werden als kleine Kostbarkeiten angesehen und auch so behandelt.
In dem langen Fell sind die Rosetten oft schwer zu erkennen. Sie sollen rund und gleichmäßig sein. Erwünscht ist ein deutliches Zentrum der Kreise. Die Kämme zwischen zwei Rosetten fehlen oft.
Für Nichteingeweihte erscheint die Haarpracht eines Mohairs gern chaotisch. Ob ein Mohair einen mehr oder weniger ausgeprägten Backenbart oder eventuell einen Pony hat, ist individuell verschieden. Sie sind noch lange nicht durchgezüchtet und eine Zuchtlinie zur Orientierung, fehlt völlig.
Herkunft
Mohair Meerschweinchen entstanden vor einigen Jahren durch Kreuzungen von Texel mit Angora Meeries.
Fazit
Mohairs sind ideal für Sie, wenn Sie Meeries mit langem Fell und irren Frisuren lieben. Außerdem sollten Sie Spaß daran haben, Schweinchen zu züchten, die eventuell eines Tages als Rasse anerkannt werden.