Fängt sich das Meerschweinchen einen Parasiten ein, kann dies sehr gefährlich werden. Einer der am häufigsten vorkommenden Parasiten sind die sogenannte „Fliegenmaden“ beim Meerschweinchen, die auch als „Myasis“ bezeichnet werden.
Hinweis
Bei dieser Art Parasitenbefall ist es wichtig, dass Sie umgehend zum Tierarzt gehen. Andernfalls kann jede Hilfe zu spät kommen.
Was bedeutet „Fliegenmadenbefall beim Meerschweinchen?“
Fliegenmaden sind Parasiten, die sich vor allem in offenen Wunden, aber auch im Bereich des Afters einnisten und dort ihre Eier ablegen. Innerhalb weniger Stunden können die Maden schlüpfen und bei dem Meerschwein einen erheblichen gesundheitlichen Schaden anrichten.
Nach dem Schlüpfen beginnen die Fliegenmaden damit, sich durch das Gewebe zu fressen. Es dauert nicht lange, bis sie bei den inneren Organen ankommen und diese extrem schädigen können. Es kann zu einer Blutvergiftung kommen.
Die Fliegenmaden zerfressen die Organe, was für das Meerschweinchen schon nach kurzer Zeit überaus gefährlich ist. Deshalb sollten Sie beim geringsten Verdacht auf Fliegenmaden beim Meerschweinchen sofort den Tierarzt aufsuchen.
So zeigen sich Fliegenmaden beim Meerschweinchen
- Kleine, ovale Eier in weiß sind in den Wunden oder im Bereich des Afters erkennbar
- Sie können die Fliegenmaden sehen. Es kann jedoch auch sein, dass diese sich im Bereich des Geschlechtsteils verstecken
- Das Meerschweinchen ist müde und teilnahmslos
- Gereizte und entzündete Haut, die teilweise jucken kann
- Das Fell fällt aus
- Das Meerschweinchen frisst weniger oder überhaupt nicht mehr
- Die Haut löst sich ab
- Vermehrtes Putzen kann ebenfalls für einen Befall mit Fliegenmaden sprechen
Innere Blutungen
Durch den Befall der Organe kann es zu inneren Blutungen kommen. Diese müssen vom Tierarzt beobachtet werden.
Risikofaktoren für einen potenziellen Befall mit Fliegenmaden
Ist Ihr Meerschweinchen gesund und fit, wird es in der Regel nicht von den Fliegenmaden befallen, denn das Immunsystem weiß sich zur Wehr zu setzen.
Kranke, alte und geschwächte Meerschweinchen, bei denen das Immunsystem nicht ausreichend gut funktioniert, haben somit ein deutlich höheres Risiko, von den Fliegenmaden befallen zu werden.
Die Maden nisten sich vor allem während der heißen Jahreszeit ein, am liebsten in Wunden oder im Bereich des Afters. Dies gilt insbesondere dann, wenn das Fell durch Kot und Urin verunreinigt ist.
Wie behandelt der Tierarzt das Meerschweinchen?
Als Erstes wird der Tierarzt alle Fliegenmaden entfernen, die sich im Außenbereich des Meerschweinchens angesiedelt haben. Dafür ist es normalerweise notwendig, das Fell abzurasieren.
Danach erfolgen eine Desinfektion der Wunden sowie deren Behandlung. Das ist überaus wichtig, denn wenn keine Wunden mehr bestehen, nisten sich weniger neue Fliegenmaden ein.
Um auch die im Inneren vorkommenden Maden zu erwischen, wird das Meerschweinchen mit einem Antiparasitikum behandelt.
Unser Tipp
Ein Befall mit Fliegenmaden kann für das Meerschweinchen tödlich enden. Zögern Sie daher nicht, wenn Sie den Verdacht haben, dass Ihr Meerschweinchen davon befallen ist. Gehen Sie sofort zum Tierarzt und lassen Sie das Meerschwein behandeln.
So beugen Sie dem Fliegenmadenbefall beim Meerschweinchen vor
Wie erwähnt, sind es vor allem geschwächte, kranke Tiere, die von den Fliegenmaden befallen werden. Deshalb ist es wichtig, dass Sie die Gesundheit Ihrer Meerschweinchen stets im Blick haben.
Um einem Befall mit Fliegenmaden beim Meerschweinchen vorzubeugen, achten Sie am besten auf Folgendes:
Sehr gute Hygiene
Ist das Gehege verunreinigt oder nisten sich im Futter Krankheitserreger ein, wirkt sich dies negativ auf das Immunsystem des Meerschweinchens aus. Es ist daher wichtig, immer auf eine gute Hygiene zu achten. Reinigen Sie den Käfig regelmäßig und entfernen Sie täglich Kot- und Urinspuren.
Futter- und Wasserbehälter
Auch die Futter- und Wasserbehälter sollten Sie täglich reinigen.
Gesunde Ernährung, ausreichend Bewegung, wenig Stress
Die falsche Ernährung, Langeweile und Stress können das Immunsystem ebenfalls schwächen. Achten Sie daher unbedingt auf eine artgerechte Ernährung. Diese sollte beim Meerschweinchen vor allem aus Heu, Grünfutter, Obst, Gemüse und Kräutern bestehen. Auch Wasser gehört unbedingt auf den täglichen Speiseplan der Meerschweinchen.
Unser Tipp
Um Langeweile zu vermeiden und gleichzeitig für Bewegung zu sorgen, ist es wichtig, dass das Gehege groß genug ist und dass das Meerschweinchen täglich Auslauf bekommt. Spielmöglichkeiten – vor allem Futterspielzeuge – vertreiben zusätzlich die Langeweile.
Achten Sie außerdem darauf, dass das Meerschweinchen nicht gestresst ist, denn dies erhöht ebenfalls das Risiko für Erkrankungen. Bringen Sie das Gehege an einem ruhigen Platz unter und achten Sie darauf, dass kleine Kinder und andere Haustiere sich den Meerschweinchen nicht nähern können. Auch Artgenossen, die immer wieder aufeinander losgehen, bedeuten für die Tiere Stress.
Fliegen fernhalten
Fliegenmaden entstehen dadurch, dass Fliegen ihre Eier ablegen. Um dies zu verhindern, können Sie beispielsweise Pflanzen in der Nähe des Meerschweingeheges aufstellen, die die Fliegen abstoßen. Hierzu gehören beispielsweise Geranien oder Lavendel.
Außerdem kann es hilfreich sein, ein Fliegengitter zu installieren, denn hierdurch gelangen erst gar keine Fliegen in die Nähe der Meerschweinchen.