Können Meerschweinchen im Winter draußen bleiben

Können Meerschweinchen im Winter draußen bleiben?

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Grundsätzlich können Meerschweinchen nicht nur im Sommer, sondern auch im Winter draußen gehalten werden. Allerdings benötigen sie ein in besonderem Maße geschütztes Gehege und Sie müssen die Tiere bereits frühzeitig im Jahr in den Garten lassen.

Worin liegen die Vor- und Nachteile der Außenhaltung im Winter?

Die Außenhaltung in einem großen Freigehege bietet den Tieren eine nahezu artgerechte Lebensweise. Sie können ihre Umgebung erkunden, gemeinsam mit ihren Artgenossen spielen und kuscheln und die Natur genießen. Da im Garten meist mehr Platz ist als in der Wohnung, kann das Gehege entsprechend größer gestaltet werden.

Meerschweinchen im Freigehege

Gleichzeitig bleibt es in Ihrer Wohnung sauber.

Bei Meerschweinchen, die das ganze Jahr über, also auch im Winter, im Freien leben, kann es vorkommen, dass sie weniger zutraulich als Wohnungs-Meerschweinchen sind.

Doch was ist für die Tiere am besten? So gern Sie vielleicht auch mit Ihren Meerschweinchen spielen und kuscheln möchten – für die Nager ist die Haltung im Freien eine sehr gute Lösung, wenn sie dort viel Platz und eine schöne Umgebung angeboten bekommen. Sie werden es lieben, sich frei entfalten zu können.

Beschäftigen Sie sich regelmäßig mit den Meerschweinchen, auch wenn diese im Außengehege leben, werden auch diese Tierchen gerne um Sie herum sein und mit Ihnen spielen.

Der artgerechte Käfig für die Haltung im Freien

Damit Ihre Meerschweinchen den Winter bei eisigen Temperaturen problemlos überstehen und viele Jahre alt werden, sollten Sie einiges beachten. So muss beispielsweise das Gehege optimal ausgestattet und abgesichert werden.

Die Tiere benötigen einen warmen Stall

Meerschweinchen frieren aufgrund des dichten Felles, das sie haben, normalerweise nicht. Bei extremer Kälte kuscheln sie zudem miteinander, um einen Wärmeausgleich zu erreichen.

Hierfür benötigen sie jedoch einen warmen und sicheren Stall. Es erweist sich daher als ideal, wenn Sie das Außengehege in einen Innen- und einen Außenbereich unterteilen, sodass die Tiere sich jederzeit frei bewegen können.

Meerschweinchenkäfig reinigen

Der Stall sollte für den Winter mit einer dicken Schicht Einstreu, wie beispielsweise Stroh, ausgestattet sein, damit die Meerschweinchen sich einkuscheln können.

Achten Sie darauf, dass der Stall warm und trocken ist.

Das Außengehege muss den optimalen Schutz ermöglichen

Achten Sie darauf, dass das Außengehege optimal abgesichert ist, und zwar nicht nur gegen Fressfeinde. Im Winter lauern schließlich noch weitere Gefahren.

So müssen Sie den Stall und den Auslauf beispielsweise derart konzipieren, dass er unter der Schneelast im Winter keinesfalls nachgibt. Wind und Regen dürfen dem Material des Stalles ebenfalls nichts anhaben.

Vermeiden Sie Feuchtigkeit

Am besten schaffen Sie einen sicheren Unterschlupf, der Ihre Meerschweinchen vor Regen schützt. Durch das dicke Fell macht den Tieren Zugluft nichts aus. Sie frieren nur selten.

Verstecke und Regenschutz

Nässe kann ihnen jedoch schwer zu schaffen machen. Wenn sich das Fell einmal mit der Feuchtigkeit vollsaugt, trocknet es nur langsam wieder.

Das kann im Winter natürlich zur echten Gefahr werden, denn die Meerschweinchen können sich hierdurch erkälten. Achten Sie daher beim Bau des Stalles darauf, dass es nicht reinregnet und dass sich innerhalb des Geheges auch keine Pfützen bilden.

Voraussetzungen, damit die Meerschweinchen den Winter im Freien überleben

Abgesehen vom Stall gibt es weitere Dinge, die Sie beachten müssen, ehe Sie Ihre Meerschweinchen im Winter im Außengehege lassen.

Große Gruppen sind sinnvoll

Meerschweinchen sollten generell niemals alleine gehalten werden. Sie leben in freier Wildbahn in Gruppen, die mindestens vier Tiere umfassen. Dies ist wichtig, denn in Extremsituationen passen die Tiere aufeinander auf.

Im Winter, wenn eisige Temperaturen herrschen, wärmen sie sich beispielsweise gegenseitig.

Meerschweinchen Gruppe im Winter

Dies ist jedoch nur möglich, wenn genug Tiere in einer Gruppe leben. Die Außenhaltung im Winter empfehlen wir daher nur für Gruppen ab vier Meerschweinchen, besser mehr.

Die Meerschweinchen müssen sich an die kalten Temperaturen gewöhnen

Das Schlimmste, was Sie machen können, ist, die Meerschweinchen eines Wintermorgens einfach in den Freilauf zu setzen. Das würde mit hoher Wahrscheinlichkeit mit einer Erkältung und im schlimmsten Fall sogar mit dem Tod enden.

Die kleinen Körper der Meerschweinchen müssen Gelegenheit bekommen, sich an die kalten Temperaturen zu gewöhnen. Das gelingt am besten, indem Sie die Tiere bereits Anfang September auch nachts im Freilauf lassen.

Ab September nehmen die Temperaturen nachts stetig ab. In dieser Zeit entwickelt sich das dichte Unterfell der Meerschweinchen, das sie unbedingt brauchen, um den kalten Winter zu überleben. Ohne dieses Unterfell haben die Meerschweinchen keine Chance.

Doch das Unterfell bildet sich eben nur aus, wenn die Tiere auch kältere Temperaturen erleben.

Das richtige Futter für den Winter

Zwar schützt das dicke Fell die Meerschweinchen vor dem Erfrieren, doch auch der Körper muss in dieser Zeit einiges an Energie aufwenden. Deshalb ist es wichtig, die Meerschweinchen zur Vorbereitung auf die Winterzeit und vor allem während der Winterzeit entsprechend energiereich zu füttern.

Sie sollten die Gelegenheit bekommen, sich ein wenig Winterspeck anzufuttern, der sie vor den eisigen Temperaturen schützt. Dies erreichen Sie, indem Sie täglich etwas mehr Körner und Samen bereitstellen als bisher.

Mehr Körner und Samen im Winter

Ebenfalls sollten die Meerschweinchen natürlich auch im Winter jeden Tag Heu, Gemüse, Obst und Kräuter fressen.

Unverzichtbar ist auch im Winter das Wasser. Achten Sie darauf, dass Ihre Meerschweinchen immer Zugang zu frischem Wasser haben. Damit die Tränke im Winter nicht einfriert, geben Sie am besten warmes Wasser hinein. Es darf jedoch nicht heiß sein, damit sich die Tiere beim Saufen nicht verbrennen!

Vermeiden Sie zusätzliche Heizungen

Das Fell der Meerschweinchen ist dicht genug, um kalte Temperaturen abzuhalten. Wenn Sie in sehr kalten Wintern Angst haben, dass Ihre Meerschweinchen erfrieren, sollten Sie auf keinen Fall auf die Idee kommen, eine Heizung oder eine Rotlichtlampe bzw. einen Heizstrahler in den Stall zu integrieren. Diese Heizungsarten bergen nicht nur eine hohe Brandgefahr. Die Tiere können unter der Hitze auch schnell schwitzen und sich hierdurch leicht eine Erkältung zuziehen.

Sollten Sie Bedenken haben, dass die Temperaturen zu eisig sind, statten Sie den Stall stattdessen lieber mit einer Extraschicht Stroh aus oder isolieren Sie den Stall von außen.

Wer sehr große Sorge um seine Meerschweinchen hat, kann ihnen bei wirklich kalten Temperaturen eine Wärmflasche oder ein Wärmekissen anbieten. Achten Sie hier aber darauf, dass sich die Meerschweinchen auf keinen Fall daran verbrennen können.

Eine weitere Option ist das Integrieren einer Heizmatte. Schützen Sie aber das Stromkabel auf jeden Fall sehr gut. Hier eignet sich beispielsweise ein Stück Gartenschlauch, den man über das Stromkabel schiebt. Die Meerschweinchen dürfen auf keinen Fall die Chance bekommen das 220 Volt Kabel anzunagen, was sie nicht überleben würden.

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