Fellverlust und Hautveränderungen

Fellverlust und Hautveränderungen

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Hautveränderungen und Fellverlust kommen bei Meerschweinchen recht häufig vor. Sollten Sie bei Ihrem Meerschweinchen derartige Veränderungen feststellen, ist es wichtig, den Tierarzt schnellstmöglich aufzusuchen.

Es gibt eine Vielzahl von Krankheiten, die sich in einer Veränderung der Haut oder im Verlust des Felles bemerkbar machen.

Wie Haut und Fell beim Meerschweinchen normalerweise aussehen

Um zu wissen, ob sich die Haut verändert hat oder, ob das Meerschweinchen unter Fellverlust leidet, sollten Sie zunächst wissen, wie Haut und Fell der Tiere überhaupt beschaffen sind.

Feststellen ob ein Meerschweinchen schwanger ist

Die Haut der Meerschweinchen

Die Haut der Meerschweinchen fühlt sich sehr fest an.

Finden Sie zwischen den Hüfthöckern verklebte Stellen auf der Haut, müssen Sie sich hierüber keine Sorgen machen. Das ist vollkommen normal, da sich an dieser Stelle Drüsen befinden, die Talk produzieren.

Dies gilt ebenso für den Bereich um den Anus. Bildet sich dort das Sekret, kann dies unangenehm riechen. Deshalb ist es wichtig, diese Stellen sauber zu halten, damit Fliegen im Sommer hier keine Eier ablegen. Dies kann für das Meerschweinchen lebensgefährlich werden.

Das Fell der Meerschweinchen

In den Bereichen hinter den Ohren wachsen dem Meerschweinchen keine Haare. Dies gilt ebenso im Bereich um die Zitzen.

Intaktes Meerschweinchen Fell

Da das Fell am restlichen Körper permanent nachwächst, verlieren die Meerschweinchen entsprechend das ganze Jahr über Fell. Jedoch beschränkt sich dies bei einem gesunden Tier auf geringe Mengen.

Ein extremer Haarausfall ist daher ein Indiz für einen schlechten Gesundheitszustandes Ihres Meerschweinchens.

Häufige Gründe, weshalb sich das Fell und die Haut beim Meerschweinchen verändern

Hautveränderung durch Tumore und Geschwüre

Fettgeschwulste und Tumore können zu Hautveränderungen beitragen. Wenn Sie beispielsweise Schwellungen oder Knubbel feststellen, sollten Sie umgehend den Tierarzt aufsuchen, damit er das Meerschweinchen eingehend untersuchen kann.

Mit dem Meerschweinchen zum Tierarzt

Nicht immer steckt hinter derartigen Veränderungen gleich Krebs. Es gibt auch harmlose Erkrankungen, bei denen sich Knötchen bilden. Es ist wichtig, dass der Tierarzt die Ursache findet, damit das Tier schnellstmöglich behandelt werden kann.

Veränderungen der Haut durch Zahnprobleme

Stellen Sie um das Maul herum, sowie am Hals oder im Brustbereich Verklebungen fest, können diese auf Zahnprobleme zurückzuführen sein. Diese tragen zu einem vermehrten Speichelfluss bei, welcher das Fell verkleben lässt.

Zahnerkrankungen beim Meerschweinchen

Meerschweinchen leiden zudem oft an „Lippengrid“. Bei dieser schmerzhaften Erkrankung reißen die Mundwinkel ein. Das ist für die Tiere derart unangenehm, dass sie unter Umständen sogar das Fressen verweigern. Dies wiederum kann schnell zum Tod führen, denn Meerschweinchen müssen mehrmals pro Stunde fressen, um ihre Verdauung in Schwung zu halten. Grund für dieser Erkrankung ist häufig ein Mangel an Vitamin C.

Veränderungen von Haut und Fell durch Parasitenbefall

Der Parasitenbefall kommt bei Meerschweinchen recht häufig vor. Insbesondere Milben nisten sich gern in das gemütliche Gehege der Nager ein. Sie erkennen dies unter anderem daran, dass die Tiere sich vermehrt kratzen, da sie unter einem erheblichen Juckreiz leiden. Dies wiederum führt zu Kratzwunden und es kann passieren, dass sich die Meerschweinchen beim Kratzen das Fell rausreißen.

Wird der Juckreiz schlimmer, wird das Meerschweinchen die betroffenen Stellen annagen, sodass das Hautbild zusehends schlechter wird. In die Wunden können Krankheitserreger eindringen.

Da ein Milbenbefall – sowie alle weiteren Befälle mit Parasiten – gefährlich werden können, sollten sie umgehend den Tierarzt aufsuchen. Die Parasiten werden durch die Gabe bestimmter Medikamente abgetötet, sodass die Haut regenerieren kann. Es dauert unter Umständen einige Zeit, bis sich an den betroffenen Stellen neues Fell bildet.

Achtung

Parasiten sorgen dafür, dass die Meerschweinchen möglicherweise nicht mehr fressen. Sie magern schnell ab und auch die Verdauung funktioniert nicht mehr. Handeln Sie nicht schnell genug, kann dies das Todesurteil für das Meerschweinchen sein.

Außerdem ist ein Parasitenbefall auch deshalb problematisch, weil er – je nach Parasitenart – auf den Menschen und auf andere Haustiere übergehen kann.

Stellen Sie einen Parasitenbefall fest, sollten Sie das Meerschweinchen von den anderen Tieren der Gruppe isolieren. Außerdem ist eine gründliche Desinfektion des Geheges und aller Gegenstände notwendig, mit denen das Meerschweinchen in der letzten Zeit in Berührung gekommen ist.

Veränderung der Haut durch Pilzbefall

Der Pilzbefall wird auch als „Mykose“ bezeichnet. Er äußert sich unter anderem in einem Haarausfall in den Bereichen um die Augen und um die Nase. Die Haut schuppt zudem und es kann sich ein starker Juckreiz ausbilden. Infolgedessen entstehen häufig Kratzwunden, die sich infizieren können.

Wenn Sie den Verdacht haben, dass Ihr Meerschweinchen unter einem Pilzbefall leidet, suchen Sie umgehend den Tierarzt auf, um eine entsprechende Untersuchung mit anschließender Behandlung einzuleiten.

Meerschweinchen beim Tierarzt

In der Regel wird ein Abstrich genommen, damit die jeweilige Pilzkultur bestimmt und entsprechend medikamentös behandelt werden kann.

Unser Tipp

Pilzerkrankungen sind ansteckend für andere Tiere und auch für den Menschen. Beim Verdacht auf einen Pilzbefall kommen Sie dem Meerschweinchen nicht zu nahe. Wenn Sie es transportieren oder von an anderen Tieren der Gruppe entfernen müssen, benutzen Sie Handschuhe und waschen Sie sich danach gründlich.

Eine gründliche Desinfektion des Geheges und aller Gegenstände, mit denen das Meerschwein Kontakt hatte, ist wichtig.

Veränderungen der Haut durch Schilddrüsenerkrankungen

Wie der Mensch können auch Meerschweinchen unter Erkrankungen der Schilddrüse leiden. Zu erkennen ist dies am Fellausfall im Bereich des Bauches und an den Innenseiten der Schenkel. Die Haut fühlt sich zudem meist dünner an, als es bei einem gesunden Tier der Fall ist. Je nachdem, ob es sich um eine Überfunktion oder um eine Unterfunktion der Schilddrüse handelt, kann das betroffene Meerschweinchen entweder stark abmagern oder zunehmen.

Erkrankungen der Schilddrüse treten in der Regel erst im fortschreitenden Alter der Tiere auf.

Unser Tipp

Stellen Sie fest, dass das Tier sich permanent kratzt, weil es einen Juckreiz hat, können Sie davon ausgehen, dass es sich NICHT um eine Schilddrüsenerkrankung handelt. Sie sollten dennoch umgehend den Tierarzt aufsuchen, um herauszufinden, warum das Meerschweinchen sich ständig kratzt.

Um herauszufinden, ob es sich wirklich um eine Schilddrüsenerkrankung handelt, wird der Tierarzt eine einfache Blutuntersuchung durchführen. Eine medikamentöse Behandlung ist für den Rest des Tierlebens notwendig. Zudem kann eine Umstellung der Ernährung notwendig werden. Ihr Tierarzt wird Sie diesbezüglich beraten.

Nicht immer stecken Krankheiten hinter den Veränderungen

Wunden auf der Haut und Haarausfall können auch durch Bissverletzungen entstehen. Wenn die Meerschweinchen bei ihren Revierkämpfen aufeinander losgehen, sind verletzungsbedingte Veränderungen keine Seltenheit.

Stellen Sie wunden auf der Haut fest, sollten Sie daher überprüfen, ob diese einer Behandlung bedürfen. Ist die Verletzung gering, wird sie normalerweise selbst verheilen. Tiefe Wunden erfordern jedoch eine Behandlung, bei der der Tierarzt in der Regel Antibiotika verabreicht.

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