Hautpilz beim Meerschweinchen

Hautpilz beim Meerschweinchen

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Hautpilze schwächen das Immunsystem der Meerschweinchen und tragen dazu bei, dass die Tiere mitunter nicht mehr ausreichend fressen. Dies kann für Meerschweinchen bereits binnen weniger Stunden gefährlich werden.

Außerdem kann sich der Hautpilz auf den Menschen übertragen, sodass Sie bei der Behandlung vorsichtig vorgehen sollten.

Was bedeutet Hautpilz beim Meerschweinchen?

Hautpilz ist eine Erkrankung der Haut, die in verschiedenen Formen auftreten kann:

  • Trichophyton mentagrophytes
  • Microsporum canis
  • Candida (Hefepilz)

Sie befällt die Haut und kann sich auch auf das Fell auswirken.

Hauptpilz wirkt sich auf das Fell aus

Hautpilz kann durch verschiedene Faktoren ausgelöst werden. Hierzu gehören insbesondere eine mangelhafte Hygiene, Stress oder Langeweile und verschiedene Vorerkrankungen, die das Immunsystem schwächen.

Anzeichen für Hautpilz beim Meerschweinchen

Hautpilz lässt sich im Vergleich zu anderen Erkrankungen recht einfach erkennen.

Sie sollten daher auf die folgenden Anzeichen achten:

  • Haarausfall (teilweise kreisrund)
  • auf der Haut bilden sich kahle Stellen und Verkrustungen
  • es bildet sich Schorf (Schuppen)
  • die Haut kann wund und nass sein
  • viele Meerschweinchen leiden während der Hautpilzerkrankung unter einem starken Juckreiz
  • betroffene Hautstellen befinden sich oft im Bereich des Kopfes, also beispielsweise an den Ohren
  • Flanken, Bauch und Gliedmaßen können auch betroffen sein, was aber seltener vorkommt
Fellverlust und Hautveränderungen

Stellen Sie eines oder mehrere dieser Anzeichen fest, begeben Sie sich umgehend zum Tierarzt. Dieser wird sich das Meerschweinchen anschauen und eine entsprechende Diagnose stellen.

Weitere Anzeichen, die jedoch auch auf andere Erkrankungen hindeuten können sind:

  • Abgeschlagenheit und Müdigkeit, sodass das Tier sich weniger bewegt
  • geringere Nahrungsaufnahme oder Futterverweigerung

Unser Tipp

Wenn Sie feststellen, dass Ihr Meerschweinchen über mehrere Stunden hinweg nur sehr wenig oder überhaupt nichts frisst, begeben Sie sich umgehend zum Tierarzt. Meerschweinchen müssen regelmäßig fressen, um ihre Verdauung am Laufen zu halten. Geschieht dies nicht, können die Tiere innerhalb kurzer Zeit sterben.

Wie stellt der Tierarzt die Hautpilzerkrankung fest?

Sobald der Tierarzt das Meerschweinchen sieht, kann er erste Vermutungen darüber treffen, ob es sich um Hautpilz oder möglicherweise um eine andere Erkrankung handelt. Eine exakte Diagnose ist jedoch erst möglich, sobald ein Hautschabsel entnommen und im Labor eine entsprechende Kultur angelegt wurde.

Meerschweinchen beim Tierarzt

Diese Vorgehensweise ist besonders wichtig, denn nur, wenn der Arzt weiß, um welche Art Erkrankung und um welchen Pilz es sich handelt, kann er entsprechende Medikamente verordnen.

Darauf sollten Sie unbedingt achten, wenn Ihr Meerschweinchen Hautpilz hat

Der Hautpilz der Meerschweinchen ist ansteckend. Dies bedeutet nicht nur, dass die Tiere sich untereinander anstecken können. Die Gefahr, dass Sie sich anstecken, ist ebenfalls hoch.

Achten Sie daher bei der Behandlung Ihres Meerschweinchens unbedingt auf eine sehr gute Hygiene. Berühren Sie das Tier am besten nur mit Handschuhen, wenn Sie vermuten, dass es an einem Hautpilz erkrankt ist.

Sollte dies nicht möglich sein, waschen Sie sich nach dem Berühren des Tieres gründlich die Hände und desinfizieren Sie sich diese.

Wodurch wird der Hautpilz beim Meerschweinchen ausgelöst?

Pilzerreger schlummern in einem Großteil aller Meerschweinchen. Doch in der Regel ist das Immunsystem fit genug, um diese abwehren zu können. Kommt es jedoch zu einer Schwächung des Immunsystems, kann der Pilzbefall ausbrechen und dem Meerschweinchen deutlich zu schaffen machen. Deshalb sollten Sie bei der geringsten Vermutung umgehend handeln.

Nachfolgend möchten wir Ihnen die häufigsten Faktoren für einen Hautpilzbefall beim Meerschweinchen benennen:

Bestehende Krankheiten

Durch bestehende Krankheiten ist das Immunsystem des Meerschweinchens bereits geschwächt. Es fällt ihm daher schwer, sich auch noch gegen den Pilz zu wehren, sodass dieser ausbrechen kann.

Wenn Ihr Meerschweinchen unter einem Pilzbefall leidet, sollten Sie es daher beim Tierarzt gründlich untersuchen lassen, um weitere Krankheiten ausschließen zu können.

Ihr Meerschweinchen leidet unter starkem Stress

Hierbei handelt es sich um eine häufige Ursache für Pilzerkrankungen, denn auch Stress wirkt sich negativ auf das Immunsystem aus.

Stress beim Meerschweinchen

Leider sehen wir unseren Meerschweinchen oft nicht an, dass sie Stress haben. Deshalb möchten wir nachfolgend auf mögliche Stressfaktoren eingehen:

  • Falscher Aufstellort des Geheges: Wenn Sie das Gehege an einem für das Meerschweinchen unpassenden Ort aufstellen, kann dies das Tier schwer belasten. Meerschweinchen lieben Ruhe und sollten daher beispielsweise nicht im Kinderzimmer abgestellt werden. Ein Platz im Vorgarten an der Straße oder in der Nähe des Hundezwingers ist ebenfalls nicht ratsam.Achten Sie bei der Auswahl des Aufstellortes für den Käfig auf einen ruhigen Platz, der teilweise Schatten bietet.
  • Kinder: Vor allem kleine Kinder verstehen oft nicht, dass es sich bei einem Meerschweinchen um ein Tier und nicht um ein Spielzeug handelt. Deshalb ist es wichtig, dass Kinder unter 12 Jahren niemals mit dem Meerschweinchen allein gelassen werden.
  • Ständiges Herumtragen: Meerschweinchen können sich sehr gut selbst beschäftigen. Sie müssen nicht herumgetragen werden, denn auch dies stresst viele Tiere.
  • Andere Haustiere: Leben in Ihrem Haushalt weitere Haustiere? Vielleicht Hunde oder Katzen? Auch wenn diese keinen direkten Kontakt mit dem Meerschweinchen haben, können allein deren Gerüche Stress beim Meerschweinchen auslösen. Ganz zu schweigen natürlich davon, wenn Hund und Katze sich plötzlich vor dem Gehege befinden und das Meerschweinchen bedrängen.
  • Rivalen im eigenen Gehege: Meerschweinchen lieben es, in kleinen Gruppen zusammenzuleben. Sie sollten daher niemals einzeln gehalten werden. Bei der Gruppenzusammenstellung sollten Sie jedoch vor allem auf die einzelnen Charaktere der Tiere achten, denn längst nicht alle Meerschweinchen passen zusammen. Es kann teilweise zu Revierkämpfen und starken körperlichen Attacken kommen. Natürlich lösen auch diese Stress aus.

Unser Tipp

Wenn eines der Meerschweinchen gebissen wurde, sollten Sie die Wunde im Auge behalten, denn sie bietet einen klassischen Nährboden für Hautpilz.

Unhygienische Haltungsbedingungen

Sie sollten darauf achten, dass im Meerschweingehege immer saubere Bedingungen herrschen. Leeren Sie die Toilette täglich aus und sammeln Sie alle Kot- und Urinspuren im Gehege ein. Gerade der feuchte Urin kann ansonsten zu einer Ausbreitung der Pilze führen.

Ebenso sollten Sie die Einstreu regelmäßig austauschen, wenn diese verschmutzt ist.

Saubere Einstreu beim Meerschweinchen vermeidet Hautpilz

Zur täglichen Reinigung des Geheges gehört es des Weiteren, dass die Futter- und Wassernäpfe geleert, gesäubert und mit frischem Futter und Wasser befüllt werden. Gerade in der Tränke und im Frischfutternapf können sich die Pilze ansonsten schnell ausbreiten, da sie hier nahezu ideale Lebensbedingungen finden.

Ungesunde Ernährung

Viele Meerschweinchenbesitzer beschäftigen sich nicht mit der artgerechten Ernährung der Tiere. Sie greifen auf ungeeignete Trockenfuttermischungen zurück und beachten nicht, dass Meerschweinchen vor allem Heu sowie Obst, Gemüse und Kräuter benötigen, um gesund und fit zu bleiben.

Viel Grünfutter bei Diabetis

Außerdem werden häufig zuckerhaltige Leckerchen angeboten, die zu Trägheit und Übergewicht führen. All diese Dinge tragen ebenfalls dazu bei, dass das Immunsystem des Tieres im Laufe der Zeit geschwächt wird, wodurch der Pilzbefall begünstigt werden kann.

Ansteckung bei anderen Tieren

Wie erwähnt, ist der Hautpilz übertragbar. Wenn Sie also andere Haustiere halten, die daran erkrankt sind, sollten Sie das Meerschweinchen vorsorglich untersuchen lassen.

Achtung

Auch Meerschweinchen, die Sie neu kaufen und zu einer bestehenden Gruppe hinzugesellen, können möglicherweise bereits an Hautpilz erkrankt sein und die übrigen Tiere anstecken. Deshalb kann es sinnvoll sein, die neuen Tiere zunächst für ein paar Tage zu separieren, ehe Sie sie mit den anderen Meerschweinen zusammenbringen.

Hautpilz beim Meerschweinchen behandeln

Zur Behandlung von Hautpilz werden in der Regel Cremes oder Tropfen angewendet, die jedoch vom Tierarzt verschrieben werden müssen. Welches Präparat zur Anwendung kommt, richtet sich nach der Art des Pilzes, nach der Schwere des Befalles und auch danach, ob das Meerschweinchen zusätzlich unter einem Juckreiz leidet oder nicht.

In der Regel verschreiben die Tierärzte Präparate mit den folgenden Wirkstoffen:

  • Clotrimazol
  • Terbinafin
  • Surolan®

Nur selten werden Tierärzte Medikamente verschreiben, die oral einzunehmen sind, denn diese kommen nur in schweren Fällen zum Einsatz. Es handelt sich dann um Medikamente mit den folgenden Wirkstoffen:

  • Program®
  • Itrafungol®

Die meisten Produkte müssen über mehrere Wochen täglich angewendet werden, um sicherzustellen, dass der Pilz vollständig behandelt wurde. Andernfalls kann er sich erneut ausbreiten, was den Tieren meist noch deutlich mehr zu schaffen macht.

Auch das Gehege muss gereinigt werden

Um den Pilzbefall einzudämmen und zu verhindern, dass er sich weiter ausbreitet und möglicherweise die anderen Tiere befällt, sollten Sie nach der Diagnosestellung durch den Tierarzt umgehend handeln und das Gehege gründlich säubern.

Es gibt Gegenstände im Gehege, die unbedingt entsorgt werden müssen, da diese sich nicht reinigen lassen. Hierzu gehören die Einstreu sowie alle Gegenstände aus Heu oder aus Stroh.

Sämtliche Utensilien aus Holz müssen Sie nicht entsorgen. Diese können gereinigt werden. Waschen Sie die Holzgegenstände zunächst gründlich mit heißem Wasser ab. Sie können hierfür eine Bürste verwenden.

Um die Pilzsporen abzutöten, sollten Sie die Gegenstände aus Holz nun ausbacken. Dies gelingt am einfachsten im Backofen. Heizen Sie den Ofen auf 100° C auf und geben Sie die Holzteile danach für 40 Minuten in den Ofen.

Unser Tipp

Auch die Transportbox, mit der Sie das Meerschweinchen zum Tierarzt gebracht haben, sollte unbedingt gründlich gereinigt und desinfiziert werden.

So beugen Sie dem Hauptpilz beim Meerschweinchen vor

Es kann natürlich immer zu einem Hautpilzbefall kommen. Allerdings können Sie einem Ausbruch vorbeugen, um das Risiko zumindest deutlich zu verringern.

Hautpilz vorbeugen

Sorgen Sie dafür, dass Ihre Meerschweinchen gesund bleiben

Bieten Sie den Tieren eine artgerechte Ernährung an und achten Sie darauf, dass sie sich ausreichend bewegen. Je größer das Gehege bzw. der Auslauf, desto besser für die Tiere. Um Langeweile zu vermeiden, sollten Sie für ausreichend Abwechslung im Alltag der Meerschweinchen sorgen.

Durch eine artgerechte Ernährung und viel Bewegung werden die Meerschweinchen seltener krank, was das Risiko für eine Hautpilzinfektion deutlich verringert.

Vermeiden Sie Stress

Achten Sie darauf, dass das Meerschweinchen keinen Stress hat. Lassen Sie es nicht mit Kindern allein und verhindern Sie, dass andere Haustiere sich dem Gehege nähern. Stellen Sie den Käfig an einem ruhigen Ort auf.

Stellen Sie sicher, dass sich die Meerschweinchen in ihrer Gruppe gut verstehen, sodass es auch hier nicht zu Stress kommt.

Achten Sie auf eine tadellose Hygiene

Reinigen Sie täglich die Futter- und Wassernäpfe sowie den Bereich, den die Meerschweinchen als Toilette nutzen. Einmal pro Woche sollten Sie zudem die Einstreu auf Verunreinigungen untersuchen.

Wir empfehlen, die Einstreu einmal monatlich komplett zu erneuern.

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